Mobile Corona Impfteams - Schnelle Hilfe für Risikogruppen

 

– Ein Beitrag von Marcel Walther und Achim Gondermann – 

 

Als am 27. Dezember 2020 die ersten Impfstoffe das Impfzentrum in Limburg erreichten, war die Erleichterung groß. Da waren sie, die Impfdosen, ein Hoffnungsschimmer für alle Heimbewohner und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen im Kreis Limburg-Weilburg.

 

 

Mobile Impfteams: Der mRNA Impfstoff von BioNTech/Pfizer

Bereits etliche Wochen zuvor begann die Vorbereitung für das, was nun zu tun sein würde. Anfang Dezember wurden die Gondermann Apotheken damit beauftragt, die pharmazeutische Leitung des mobilen Impfteams zu übernehmen. Die Aufgabe dieser mobilen Impfteams ist es, Heimbewohner und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen vor Ort zu impfen um einen schnellen Schutz vor einer Ansteckung mit COVID-19 zu gewährleisten und Infektionen in den Heimen zu verhindern. Damit wird im Besonderen sichergestellt, dass diese hoch gefährdeten Risikogruppen frühzeitig geschützt sind und sich, sowohl die Heimbewohner als auch ihre Angehörigen, in größtmöglicher Sicherheit wissen – ein äußerst notwendiger Schritt für die wichtige soziale Interaktion der älteren Menschen.

Die mobilen Impfteams bestehen aus Hilfsorganisationen, Ärzten und einem pharmazeutischen Team, welches für die Vorbereitung der Impfdosen verantwortlich ist. Um die bestmögliche Stabilität des Impfstoffs zu gewährleisten, werden die Impfdosen direkt in den Heimen hergestellt und präzise in Spritzen aufgezogen.

Der Impfstoff der Firmen BioNTech und Pfizer, ein messenger RNA (mRNA) Impfstoff, wird gefroren bei -80°C auf Trockeneis in das Impfzentrum geliefert. Über Nacht taut der Impfstoff schonend bei 2-8°C im Kühlschrank auf, um am darauffolgenden Tag verimpft zu werden. Bevor der Impfstoff verabreicht werden kann, muss er verdünnt werden – ein wichtiger Schritt, der von den pharmazeutischen Teams direkt im Pflegeheim durchgeführt wird.

Einblicke in unser mobiles Impfteam

Impfstoffvorbereitung in den Pflegeheimen

Im Pflegeheim angekommen, wird das gesamte Impfteam mittels Antigenschnelltest getestet, bevor die Häuser betreten werden, um sicherzustellen, dass kein Teammitglied an COVID-19 erkrankt ist. Fünfzehn Minuten nach dem Test steht das Ergebnis fest – alle im Team sind negativ getestet. Nachdem die Schutzkleidung, bestehend aus Kopfhaube, Schutzanzug und Handschuhen angezogen ist und alle Oberflächen desinfiziert sind, geht es los.

Der Impfstoff liegt als Konzentrat in Glasfläschchen (Vials) vor und muss mit steriler, isotonischer Kochsalzlösung verdünnt werden. Anschließend werden pro Vial sechs Mal genau 0,3 ml des Impfstoffs in Spritzen aufgezogen. Jeder Schritt wird dabei von einem Apotheker kontrolliert und genau dokumentiert, um die Dosiergenauigkeit zu gewährleisten und die Nachverfolgbarkeit der Impfstoffe zu jeder Zeit sicherzustellen. Ganz besonders wird bei der Herstellung darauf geachtet, keimarm zu arbeiten um die Sterilität des Impfstoffs zu erhalten.

Hochrisikogruppe gegen COVID-19 geschützt

Die fertigen Impfstoffspritzen werden anschließend direkt an die Impfärzte übergeben, um die Bewohner und Mitarbeiter der Heime unverzüglich zu impfen.

Anschließend fährt das Team weiter in das nächste Pflegeheim. Nach drei Wochen werden alle Erstimpfungen durch Zweitimpfungen ergänzt, um den vollen Schutz gegen COVID-19 zu gewährleisten.

Durch die hervorragende Zusammenarbeit der mobilen Impfteams konnten bislang bereits über 2.000 Risikopatienten in den Heimen des Kreises Limburg-Weilburg geimpft werden.